Er steht schon lange in der Döns des Heimatmuseums, dieser aus dem 17. Jahrhundert stammende Lichtstockhalter aus Messing mit einem Strang aus Kerzenwachs.

Zur Geschichte dieses Exponats war bisher nichts bekannt.

Und so war es ein Zufall, dass in einer Sendung des Schleswig-Holstein Magazins über ein solches „Fundstück“ im Museum Sylt berichtet wurde.

Wachskerzen waren im 17./18. Jahrhundert ein rares Gut. Und so musste etwas erfunden werden, um mit ihnen sparsam umzugehen, zumal die Menschen häufig Kerzenlicht brauchten, da durch die kleinen Fenster und trüben Scheiben der Bauernhäuser wenig Licht in die Räume kam.

Auch waren früher viele Häuser reetgedeckt und offenes Feuer stellte zugleich die größte Gefahr dar – und die Frage nach dem Brand-/Feuerschutz war allgegenwärtig.

So kam man auf diese Lösung.

Der Lichtstockhalter wirkt auf den ersten Blick nostalgisch und dennoch hat er sehr viel mit der heutigen Zeit zu tun.

So simpel er auch aussehen mag, so ist er doch klug konstruiert. Er bietet mit seinem langen Kerzenstrang nicht nur für viele Stunden Licht. Er hat auch eine Sicherheitsfunktion.

Man kann den Lichtstockhalter als eine frühe Form der Zeitschaltuhr bezeichnen, die wie folgt funktioniert:

Eine Feder im Griff hinten drückt vorne die Schere zusammen, sobald der voreingestellte Teil der Kerze abgebrannt ist.

So kann man einerseits festlegen, wie lange die Kerze brennen soll, und andererseits verhindert die Konstruktion, dass die unbeaufsichtigte Flamme zu lange brennt.

So wird die Feuergefahr begrenzt und die wertvolle Ressource Wachs geschont.

Köbke

Text-Auszug: Quelle NDR/SH-Magazin 16.08.22  

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Es gibt viele interessante Dinge im Museum, aber jetzt ist ein ganz besonderes Exponat zu uns gekommen: eine noch verschlossene 500g-Packung „Hohenwestedter“ Puddingpulver! Diese Packung wurde in den sozialen Medien zum Kauf angeboten. Die Verkäuferin war vor kurzem in ein altes Haus in der Nähe von Hohenwestedt gezogen und hatte die Packung Puddingpulver auf dem Dachboden gefunden.

Jetzt stellt sich die Frage: Wie alt mag das Puddingpulver sein?

Die Packung hat nur den Aufdruck J.A. Schnell - Postfach 140 - 2354 Hohenwestedt, ein MHD gab es noch nicht.

Die Firma J.A.Schnell siedelte sich 1957 in Hohenwestedt an und belieferte im Rahmen der SPAR-Handelskette 350 Einzelhandelsgeschäfte im Umkreis von 50 km. Schnell richtete sich eine eigene Kaffeerösterei sowie eine Spirituosenfabrik ein, es folgten 1964 ein Fleischgroßhandel und 1974 eine Großbäckerei.

1982 trennte sich Schnell von der SPAR-Handelskette und gründete die bona-Handelsgruppe. Diese wurde 1993 von der EDEKA-Handelsgesellschaft Nord aufgekauft.

Wir haben einige Personen zu diesem Puddingpulver befragt, und fast alle waren von ihrer Antwort sehr überzeugt. Die eine Hälfte war sich sicher, dass es zur SPAR-Zeit hergestellt worden ist, die andere Hälfte meinte, es kann nur aus der bona-Zeit stammen.

In alten Wurfzetteln des Supermarktes Christiansen tauchten die „Hohenwestedter“- Produkte in beiden, sowohl bei SPAR als auch bei bona auf. Das Logo ist leicht verändert worden, und deshalb schließen wir auf die bona Zeit von 1982 bis 1993, wir lassen uns aber gerne eines Besseren belehren.

Jutta Eggers, Mai 2022

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Kontakt

Heimatmuseum Hohenwestedt
Museumsverein Hohenwestedt e.V.

Friedrichstraße 11
24594 Hohenwestedt

Tel. 0 48 71 / 22 29
info(at)heimatmuseum-hohenwestedt.de

Öffnungszeiten

Donnerstag: 14:00–17:00 Uhr
Sonntag: 14:00–17:00 Uhr

oder nach Vereinbarung unter Tel. 04871 / 763580

An Feiertagen ist unser Museum geschlossen.

Der Eintritt ist frei!

Barrierefreiheit:
Zugang zum Erdgeschoss über eine Rampe am Nebeneingang. Über einen virtuellen Rundgang ist auch die Besichtigung des Ober- und Dachgeschosses möglich.